Posted by on nov 15, 2019 in Deutsch | 0 comments

Ärger um „Podimo“, Mistiges Verhalten, Aus für „Familientragödie“

1. Podimo
(dervierteoffizielle.de, Axel Goldmann)
Das mit reichlich Start-up-Kapital ausgestattete Podcast-Unternehmen „Podimo“ hat weite Teile der deutschen Podcast-Community gegen sich aufgebracht, indem es sich ungefragt Tausende von Podcasts einverleibte. Als Antwort auf die Kritik verwies die sich selbst als „das Netflix für Podcasts“ preisende Audio-Plattform darauf, dass man sich ja per Opt-out-Verfahren abmelden könne. Eine Argumentation, die das Verhalten der Plattform in den Augen vieler Podcasterinnen und Podcaster nicht unbedingt besser machte. Podcaster Axel Goldmann hat sich den Fall genau angeschaut: Er erklärt die umstrittene Strategie des Unternehmens und rechnet die Kalkulation nach.
Weiterer Lesehinweis: Der Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht Stephan Dirks geht auf seinem Blog auf die juristischen Aspekte des Falls ein: Aufregung um Podcast-App #Podimo (dirks.legal).
Und wer sich an der Diskussion aktiv beteiligen (oder einfach nur mitlesen) will: Im Forum der Podcasting-Community „Sendegate“ wird der Fall, auch unter Beteiligung von „Podimo“, debattiert.

2. Mit Mist vor der Haustür
(taz.de, Jost Maurin)
Weil sie mit seiner Berichterstattung unzufrieden waren, sind niedersächsische Bauern vor dem Privathaus eines Redakteurs der „Braunschweiger Zeitung“ vorgefahren. Ein Verhalten, das von der Familie des Journalisten verständlicherweise als bedrohlich und „wie eine Belagerung“ empfunden worden sei. Die Aktion sei umso unverständlicher, als der monierte Beitrag mit den Bauern fair umgegangen sei. Wie Jost Maurin in der „taz“ berichtet, hätten die Bauern mit ihrer aggressiven Taktik gegen Journalisten bisher jedoch keinen Erfolg.

3. In der Berichterstattung über Gewaltverbrechen …
(twitter.com, Froben Homburger)
Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) wird in ihrer Berichterstattung über Gewaltverbrechen in Familien und Partnerschaften künftig nicht mehr von „Familientragödien“ oder „Beziehungsdramen“ sprechen. dpa-Nachrichtenchef Froben Homburger erklärt die neue Sprachregelung und schreibt, wann eine Ausnahme davon gemacht werde.

4. Millionen-Subventionen für Zeitungen geplant
(ndr.de, Daniel Bouhs)
Der Haushaltsausschuss des Bundestags will den Verlagen einen staatlichen Zuschuss von 40 Millionen Euro für die Zustellung von Abonnementzeitungen und Anzeigenblättern zukommen lassen. Die Maßnahme wird von verschiedenen Seiten kritisiert: Laut BDZV-Hauptgeschäftsführer Dietmar Wolff löse „eine so geringe Förderung“ kein einziges Problem: „Die Fördersumme mag zunächst hoch erscheinen, hätte aber pro ausgeliefertem Zeitungsexemplar weniger als einem Cent entsprochen.“ Während Mario Sixtus auf Twitter kommentiert: „Whut!?! Die Verlegerlobby hat wieder zugeschlagen: Unser Steuergeld fließt bald in den klimaschädlichen Transport von bedrucktem Papier, das nach Lektüre im Müll landet. Ganz so als gäbe es kein Internet.“

5. Wef verweigert WOZ den Zutritt
(woz.ch, Yves Wegelin)
Das jährlich in Davos tagende Weltwirtschaftsforum (Wef) hat der Schweizer „Wochenzeitung“ („WOZ“) die Akkreditierung verweigert. Nach Angaben des Weltwirtschaftsforums habe sich die Zeitung nicht rechtzeitig angemeldet; dies wird von der „WOZ“ jedoch bestritten. Yves Wegelin sieht in der Verweigerung eher andere Gründe: „Medien wie die NZZ, die das Wef artig protokollieren, werden hofiert, kritischere Stimmen wie die WOZ werden abgestraft. Das Wef behauptet von sich, den Zustand der Welt durch demokratische Debatten verbessern zu wollen. Mit seiner Verweigerung einer Akkreditierung gewinnt diese Behauptung nicht gerade an Glaubwürdigkeit.“

6. Streik macht sich im BR-Programm bemerkbar
(sueddeutsche.de)
Beim Bayrischen Rundfunk (BR) und Norddeutschen Rundfunk (NDR) kam es zu einem Warnstreik, der Folgen für das Programm hatte. Einige Sendungen wurden mit Einschränkungen ausgestrahlt, andere fielen komplett aus. Wie nicht anders zu erwarten, geht es bei der Auseinandersetzung um das liebe Geld. Die beteiligten Parteien sollen sich Ende November erneut an den Verhandlungstisch setzen.

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